Freude und Frust nah beieinander
Bildquelle: Bernhard Kaiser
Im ersten Moment waren die Faustballer vom TV Waldrennach etwas geknickt, als das Team nach dem dramatischen 5:4-Erfolg beim TV Waibstadt vom Sieg des TSV Calw hörte. Denn dieser bedeutete für die Jungs, dass sie nicht zur Deutschen Meisterschaft nach Hagen fahren werden. Nichtsdestotrotz dürfen sie stolz sein über eine durchaus starke Hallenrunde in der ersten Bundesliga Süd.
Traum geplatzt: Die TVW-Spieler dürfen bei der Deutschen Meisterschaft nur zuschauen und nicht auf dem Platz um den Titel fighten. Schon vor dem Spiel gegen Waibstadt wussten die Waldis, dass sie den TV Käfertal in der Tabelle nicht mehr überholen können und dass es im Fernduell nur noch gegen den TSV Calw um das letzte DM-Ticket ging. Angespannt und etwas nervös starteten die Waldrennacher in das Duell gegen Waibstadt mit dem Hintergedanken, so hoch wie möglich gewinnen zu müssen. Schlagmann Lucas Kiermeier und sein Team erwischten auf der gegnerischen Seite einen Traumstart und holten sich die ersten beiden Sätze mit 11:8 und 14:12. So hatte es sich der TVW gar nicht vorgestellt. Nachdem das Hinspiel klar mit 5:0 gewonnen wurde, dachten sie, dass auch diese Partie ein Selbstläufer wird. Doch besonders im Angriff waren die Waldis noch nicht in Topform. Dies wurde jedoch zunehmend besser und so glich man schnell auf 2:2 aus. Unerschrocken davon agierte die Heimmannschaft, die ihrerseits wieder in Führung gehen konnte. Durch taktische und personelle Wechsel von Trainer Stefan Maier holten sich die Jungs den sechsten Durchgang klar mit 11:3. Zu diesem Zeitpunkt lautete der Zwischenstand beim Duell Vaihingen/Enz gegen Calw ebenfalls 3:3. Es war also noch alles möglich. Vor heimischer großartiger Kulisse wollte sich das Team aus dem Rhein-Neckar-Kreis jedoch nicht so einfach geschlagen geben und sicherte sich äußerst knapp mit 12:10 den nächsten Satz. Damit war die Entscheidung schließlich gefallen: Der TV Waldrennach wird die Deutsche Meisterschaft verpassen. Nichtsdestotrotz lag der Fokus noch auf dem Duell gegen Waibstadt. Mit 11:5 und 11:9 drehten die Waldis den Spieß nochmal um und sicherten sich den hart umkämpften 5:4-Sieg. "Wir haben heute sehr viel versucht, konnten jedoch nicht das Optimum aus uns herausholen", bilanzierte Stefan Maier die Partie. "Mit der Deutschen Meisterschaft hat es leider nicht geklappt, aber das junge Team hat noch großes Potenzial für die nächsten Jahre", fügte Maier hinzu. "Gleich nach dem Spiel war die Stimmung sehr getrübt, doch mit etwas Abstand können wir sagen, dass es eine sehr gute Saison von uns war", lautete die Antwort von Oliver Kraut auf die Frage, wie die Gefühlslage nach der verpassten Chance sei. Die Hallenrunde gibt Mut und wenn wir weiter so zusammenspielen, dann ist noch viel möglich", sagte der Nationalspieler. "Ein großes Dankeschön geht an unsere vielen Fans, die uns während der gesamten Saison bei den Heim- und Auswärtsspielen immer unterstützt haben", fügte der Kapitän hinzu.